Mal wieder n
Adventskalender:
14
Home I’ll never be
Was ist trauriger
Als ein heimatloser Heimatdichter?
Deutschland
schmeckt immer noch Sauerkraut und Eisbein
oder nach Döner und Burger
Dabei:
Fast Food ist keine Lösung
Unsere Sprache
ist nicht wirklich melodiös
Ich liebe sie trotzdem:
Sie ist mein Handwerkszeug
In der Glotze sehe ich die Gesichter der Machtmarionetten
Ich muss dringend zur Toilette
und dort weiß ich wieder
wo ich mich beheimatet fühle
Heimatlos in der Heimat
mit ihrer unheimlichen Geschichte
Mein Herz bietet denen ein Zuhause
die scheitern
So hoffe ich zumindest
Heimatlos vor den Türen der Pflegeheime, Krankenhäuser,
Knäste und Flüchtlingsauffanglager
Beheimatet
am Kiosk
oder an der Nachttanke
Andererseits
Ich gestehe:
Ich scheine dieses Land doch zu lieben
Es macht mich wütend
und ich verzweifele
an den Zuständen
und den „guten“ Bürgern
Zuhause ist da
wo mein Schreibtisch steht
und die Kerzen brennen
und meine Musik läuft
Meine Heimat und mein Zuhause
habe ich bei meiner Frau und unserer Hündin
„Anywhere I lay my head“
Oder so
Hauptsache Ruhrpott
(Anmerkungen: Seit 9 Jahren ist unser Zuhause im tiefsten Münsterland. Hier ist es schön und die Luft ist eindeutig besser als im Ruhrpott. Jetzt stehen wieder Veränderungen an. Und ich will doch wieder in den Ruhrpott. Deshalb bleibt die letzte Zeile weiter stehen…)
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