Claudia

 

 

 

 

 

Ich liebe die Frauen.
Naja, so verallgemeinernd stimmt das dann doch nicht.
Ich liebe Frauen. Okay. Besser.

 

Ich liebe ein paar Männer.
Stimmt. Tue ich.

 

Ich liebe einige Menschen.
Trotzdem und immer noch.
Ist ja sonst niemand da.

 

Ich liebe meine Frau.
Wobei das Besitzpronomen natürlich völlig daneben ist.
Sie gehört mir nicht. Sie gehört sich selbst.
Wenn überhaupt gehöre ich ihr (größtenteils).

 

 

 

Momentan, da ich zu 90% ausfalle, macht sie den Haushalt, den Garten, die Pflege ihrer dementen Mutter, die Hundespaziergänge, Reparaturen am Haus, Arztbegleitung, Fahrerin und alles Mögliche.
Allein.
Ohne Pause.

 

Sie kämpft gegen Ärzte, Behörden und alle Stolpersteine. Nicht für sich, sondern für die Menschen, die sie liebt. Für mich, ihre Mutter und ihre Freunde.
Und sie will nichts als Gegenleistung, vielleicht n bisschen Anerkennung und die hat sie mehr als verdient.

 

Und jetzt soll ich sie in den Compi einweisen, damit sie da nicht hilflos ist.

 

Ihre Stärke und Kraft sind unbeschreiblich.

 

 

 

Ohne Claudia wäre ich nicht mehr hier.
Und das meine ich genauso, wie ich es schreibe.

 

 

 

Sie ist einer meiner Schutzengel, meine Pflegerin, meine Aufpasserin, manchmal meine Chefin (ich sage es viel zu oft…) und der Fels in unserer Brandung.

 

 

 

Natürlich ist sie nicht perfekt. Das ist gut so: Ich mag keinen Perfektionismus und misstrau angeblich perfekten Menschen.

 

Sie kann nerven. Öfters streiten wir. Aber auch dafür liebe ich sie, war ich doch früher dermaßen harmoniesüchtig, dass ich jedem Streit aus dem Weg gegangen bin. Mit ihr lernte ich zu streiten. Und sich wieder zu versöhnen.

 

 

 

Ich liebe sie.
Bin ich stolz auf sie?
Nee: Ich kann doch nur stolz auf etwas sein, was ich selbst mitgestaltet habe. Und Claudia macht ihren Kram. Darauf kann sie stolz sein. Und das kann ich ihr nicht oft genug sagen.

 

Ich bin stolz auf mich:
Darauf, dass ich sie für mich entdeckt habe. Um sie geworben habe (habe ich!). Ihr letztendlich den Hochzeitsantrag gemacht habe.

 

Claudia ist Teil meines Lebens.
Claudia ist einer der wichtigsten Teile meines Lebens.

 

 

 

Und das kann ich nicht oft genug erwähnen.

 

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