VfL - Wir sind wieder da!

 

Um ca. 17.20 Uhr heute habe ich geweint.
Ich war ergriffen, es waren Freudentränen.
11 Jahre hatte ich darauf gewartet.

 

Seit ca. 45 Jahre bin ich Fan des VfL Bochum. Ich habe die Zeit der „Unabsteigbaren“ voller Stolz erlebt. Meine „graue Maus“ kam in den UEFA-Cup, stieg ab, stieg wieder auf, stieg ab… Und blieb dann elf Jahre in der zweiten Fußball-Liga.
Teilweise drohte ein weiterer Abstieg. Andere Vereine wie zum Beispiel Kaiserslautern und 1860 München gingen unter, ich hatte Angst, dass es uns ähnlich ergehen würde. Ein Revierderby gegen Rot Weiß Essen hätte ja was – aber bitte nicht in Liga 4!
Wir schafften es in der zweiten Bundesliga zu bleiben.
Und ich hatte immer den Traum, meinen VfL in meinem Leben nochmal in Liga Eins zu erleben.

 

Jetzt haben die Jungs es geschafft. Und ich ein weiteres Lebensziel erreicht.

 

 

 

Über 30 Jahre lang war ich fast bei jedem Heimspiel im Stadion. Bis mein Krebs mich stoppte. Ich war damals in Aachen beim Aufstieg, ich war oft im Bochumer Bermuda-Dreieck, ich war heute in Ottenstein, allein…

 

 Meine Frau bot mir an, nach Bochum zu fahren. Im Autokorso, vielleicht in der Stadt mitfeiern. Ich liebe sie für diesen Vorschlag, aber in diesen Zeiten will ich halbwegs vernünftig bleiben.

 

Statt Autokorso machte ich im Bochum-Trikot eine Gassi Runde mit Nora über die Felder.

 

Jetzt tippe ich diesen Scheiß mit Fiege Pils am Computer.

 

 

 

Der VfL Bochum ist Zweitligameister. Wahrscheinlich wird er nie deutscher Meister werden. Das ist egal.
Wir sind jetzt wieder die graue Maus in der ersten Liga.
Wahrscheinlich vom ersten Spieltag an im Abstiegskampf, vielleicht ja bald wieder die Unabsteigbaren.
Würde mir reichen.

 

 

 

Über Jahre hinweg fehlten mir in Bochum Spielerpersönlichkeiten. Menschen, die ich fest mit dem VfL verwurzelt fand. Okay: Patrick Fabian war ne Konstante, aber ansonsten gab es wenig.

 

Diese Saison:

 

- Manuel Riemann. Manni, der Libero. Absoluter Anpeitscher und der weltbeste spielende Torwart: Seine Spieleröffnungen waren grandios.

 

- Robert Tesche. Der Mann wurde gerade im Saisonendspurt zur Granate.

 

- Herbert Bockhorn. Eigentlich rechter Verteidiger zeigte Bockhorn, dass er auf allen möglichen Positionen spielen kann. Und fast immer gut.

 

- Gerrit Holtmann. Statistisch der schnellste Bundesligaprofi in beiden Ligen. Und (nach Anlaufschwierigkeiten) auch Vollstrecker und Torvorbereiter.

 

- Anthony Losilla. Der Chef.

 

- Gamboa, Leitsch, Bella Kotchap, Soares: Einfach eine Bank. Unsere Abwehrreihe ist durchaus erstligatauglich.

 

- Zoller und Zulj: Passt.

 

11 Spieler an die ich mich immer erinnern werde. Losilla und Riemann würde ich jetzt schon als VfL-Legenden bezeichnen.

 

Und natürlich Thomas Reis. Der Trainer, der das alles gefördert hat. Und das beste aus den Spielern rausgeholt hat.

 

 

 

Ich habe heute um 17.20 Uhr geweint.
Voller Freude.

 

Ich weiß nicht, wie viele von euch das nachvollziehen können.
Ist mir aber auch egal.

 

 

 

Bochum ist wieder in der ersten Liga.

 

Darauf ein Fiege!

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0