Mein Mittelfinger dem Krebs

 

Mein Mittelfinger dem Krebs (März 2011, Edition PaperONE)

 

 

 

Wow. Das ist jetzt genau zehn Jahre her, das bei der wunderbaren Edition PaperONE mein erstes „richtiges“ Buch erschien.

 

Und das kam so:

 

Im Januar 2007 erwischte mich ein fieser Mundhöhlenkrebs und irgendwann erwachte ich als Krüppel und war plötzlich arbeitsunfähig.

 

Davor hatte ich zehn Jahre fast gar nix geschrieben, allerdings vor 20 Jahren massig publiziert und mit meinen besten Freund*innen das Magazin „3D-Silbig“ rausgebracht.

 

Meine Tätigkeit als Krankenpfleger war mit dem Krebs gestorben, auch wenn ich noch n paar Anläufe machte. Ordentlich artikulieren konnte ich nicht mehr, also begann ich wieder verstärkt zu schreiben.

 

Ich entdeckte das Internet für mich. Erst myspace und dann recht schnell Facebook. Und ja: Darüber konnte ich mich äußern und wurde verstanden. Niemand sah meine Behinderungen, ich hätte sie sogar verschweigen können (wollte ich aber nicht).

 

Und ich stellte fest, dass ich Kontakt zu anderen Schreiber*innen halten konnte und das hielt mich aufrecht.

 

Ich schrieb Gedichte. Über meinen Krebs, über das Leben und übAhaupt.
Ich schrieb einen „Roman“ über mein erstes Jahr mit dem Krebs („Ausgehöhlt“, dazu kommt mein nächster Beitrag).

 

Ich wollte da irgendwann bei Verlagen einreichen. Mit der Einschätzung, dass dies wohl eh nur schwer klappen würde.
Dann lernte ich Klaus Märkert kennen.
Der verschaffte mir den Kontakt zur Edition PaperONE und die waren verrückt genug, sowohl den Gedichtband, als auch den Roman zu machen.

 

Michael Schweßinger, Oliver Baglieri und Hauke von Grimm machten da in Leipzig ein tolles Ding. Bei den Autor*innen war ich mit Volly Tanner, Klaus Märkert, Sven-Andre Dreyer, HC Roth, Roland Adelmann, Jerk Götterwind, Hartmuth Malorny und einigen anderen in einer absolut illustren und hochrangigen Riege. Und die meisten schätzte ich und einige kannte ich sogar persönlich.

 

Mann! Ich war einfach nur stolz und froh!

 

Mit den Worten von Michael Schweßinger:

 

„Immer wenn ich das Buch sehe, freu ich mich, dass wir das damals zusammen herausgebracht haben. „Lyrik und auch noch über Krebs, das liest keine Sau“, sagten damals einige. Schön, dass sie nicht recht hatten“.

 

Das Buch beinhaltet Lyrik über den Krebs und über den Kampf dagegen.

 

Aber ich habe auch viele andere Gedichte über das Leben und über die Liebe und über die Kraft in diesem Buch veröffentlicht.

 

Leider machte die Edition PaperONE dann überraschend dicht.
Und der Mittelfinger war nicht mehr lieferbar.
Und bei mir tauchten immer noch Nachfragen auf.
Dann brachte Alex mit BHN Books mit mir letztes Jahr eine sehr schöne Neuauflage heraus.

 

Jetzt könnt ihr es bei BHN Books oder bei mir kaufen.

 

Und ich freue mich einfach, dass das möglich ist.

 

 

 

 

 

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