14ter Jahrestag meines jetzigen Lebens

Der 18. Januar ist ja für mich zu einem Neulebenstart-Tag geworden.
Ne Art Burtstag, der nix mit Geburt, sondern mit Überleben oder Neu-leben zu tun hat.

 

Ich feiere ihn nun seit 14 Jahren.

 

 

 

Die Prognose bei meinem Plattenepithelkarzinom im Oberkiefer war ernüchternd und klar: Überlebensrate bei fünf Jahren lag bei 10%.

 

Am 18.01. 2007 tobte Kyrill über NRW, ich erlebte meinen blutigen Sturm über 13 Stunden in Bochum-Langendreer und wachte Tage später auf. Völlig entstellt, Zunge deformiert, Gaumen weg, Ober- und Unterkiefer stark reduziert aber lebend.

 

Und ein (Arschloch-) Arzt sagte es mir nach einem Jahr sehr deutlich:

 

„Kieferaufbau und Zahnprothese – das lohnt sich für sie doch nicht mehr.“

 

Ich schiss innerlich auf dieses Arschloch und habe im Nachhinein gewonnen, auch wenn mein Kiefer jetzt wohl endgültig nicht mehr mitspielt und ich demnächst zahnlos weiterleben werde.

 

 

 

Jetzt, 14 Jahre später, bin ich Erwerbsminderungsrentner und Schriftsteller.

 

Ich habe acht Bücher veröffentlicht, lebe mit unseren Hunden (insgesamt waren es drei Fellnasen) und seit beinahe 11 Jahren mit meiner geliebten Ehefrau im tiefsten Münsterland.

 

14 Jahre. 8 waren gut, 6 eher beschissen.

 

2020 und jetzt 2020+1 sind natürlich absolute Seuchenjahre. Im wahrsten Sinne des Wortes.

 

 

 

Seit vierzehn Jahren schreibe ich an diesem Datum einen ähnlichen Text. Nein: Seit dreizehn Jahren. Mein erster zweiter Burtstag wurde dafür schriftlich in meinem Roman „Ausgehöhlt“ verarbeitet.

 

 

 

Anyway.

 

Ich lebe immer noch.

 

Und wenn ich auch die letzten Jahre wenig aussem Quark kam – da kommt noch was!

 

 

 

 

 

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