Corona - ich will meine Gedanken doch äußern

 

Ich mag kein Corona-Bier.
Mochte ich noch nie.
Ich mag Pils.

 

 

 

Ich mag den Virus nicht, mochte aber noch keinen Virus.
Ich mag keine Panikmache.
Und ich bin allergisch gegen Hamsterkäufe.

 

 

 

Quarantäne?
Wird uns wahrscheinlich nicht betreffen, wird die meisten Menschen nicht betreffen. Zumindest Stand Heute.

Und wenn doch ist das kein Problem für mich.
Ich lebe seit 13 Jahren in ziemlicher selbstgewählter Abgeschiedenheit und komme damit fantastisch klar.

Menschenmassen machen mir eh Angst, in lauter Atmosphäre kann ich mich nicht mehr artikulieren, deshalb habe ich Großveranstaltungen schon lange meistens vermieden.

 

 

 

Abschottung (wie in Heinsberg – und ganz NRW gilt ja als Risikogebiet)?

 

Ungewohnt, aber akzeptabel.

 

 

 

Infektion?
Hoffentlich (Ich denke…) ist das Risiko gering.
Wenn es mich packt, dann heftig. Meine Konstitution und mein gesundheitlicher Zustand nach meinem Krebs und seinen Folgeerscheinungen machen mich dann zum Risikopatienten.

 

Aber wenn es passiert, dann passiert es.

 

Und irgendwann ist es eh für uns alle zu Ende.

 

So what!

 

 

 

Die Absage der Leipziger Büchermesse und der Lit Cologne betreffen mich nicht persönlich.
Aber sie betreffen viele meiner KollegInnen und FreundInnen.
Und sie treffen massiv massig Kleinverlage. Und damit ist das eine Katastrophe für den Literaturmarkt.
Und damit betrifft es uns alle und auch mich persönlich.

Trotzdem kann ich diese Schritte nachvollziehen.
Und schreie trotzdem SCHEIßE!

 

 

 

Fuck. Wir haben Karten für Pearl Jam in Frankfurt und meine Frau hat mit ihrem Bruder das Mera Luna Festival gebucht.
Wird das stattfinden?
Bis zum Sommer ist noch Zeit. Aber es sieht schlecht aus.

 

Schon jetzt haben viele Veranstalter und KünstlerInnen ihre Auftritte abgesagt. Vollkommen nachvollziehbar, zumal es ja auch die Empfehlung des BMG gibt.

 

Da muss dann einfach gelten, dass aufgeschoben ja nicht unbedingt aufgehoben ist.

 

 

 

Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga.
Das wird keinen Spaß machen.

 

Ich wäre ja eher dafür, die Bundesliga pausieren zu lassen.
Zeitplanenge wegen der Europameisterschaft?
Die würde ich um ein ganzes Jahr verschieben.
Harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen. An denen niemand stirbt.

 

Im Eishockey haben sie es vorgemacht. Und so scheiße das ist: Es ist vernünftig.

 

 

 

Der Corona-Virus wird uns noch lange beschäftigen. Wahrscheinlich wird er irgendwann zum Alltag gehören.
Panikmache ist meiner Ansicht nach unnötig.

 

Lauterbach, der SPD-Mensch mit der Fliege, hat wirklich Plan und in Talk-Shows und Interviews sich verständlich und bestimmt geäußert.

 

Spahn, der CDU-Gesundheitsminister aus Ottenstein, hinkt da etwas hinterher.

 

Aber er ist im positiven Sinne bemüht und momentan wohl in der undankbarsten Position in Dland.

 

Das ich den irgendwann mal verteidige hätte ich nie gedacht!

 

Trotzdem wäre mir wohler, wenn Lauterbach das Ministerium führen würde…

 

 

 

Verändert Corona den Alltag in Dland?

 

Hat er/es schon.

 

Ich denke, das öffentliche Leben fährt langsam runter, in Italien steht es sogar schon beinahe still und n Virus kennt keine Grenzen.

 

Café, Kneipe, Kino, Theater?

 

Wie erwähnt nehme ich da eh selten teil. Aber die Besuche nehmen generell ab und ich würde momentan auch dazu raten, mindestens vierzehn Tage Pause einzulegen.
Die BetreiberInnen und die KünstlerInnen sind arm dran. Und brauchen dringend staatliche Unterstützung.
Dringender, als die Wirtschaftsunternehmen. Vor allem, die kleinen Selbstständigen.

 

 

 

Schulschließungen?

 

Bei Verdachtsfällen keine Frage. Sofort nötig.

 

Ansonsten sehe ich das ähnlich, wie Jens Spahn:

 

Ein Einschnitt, der momentan nicht nötig ist. Und das ganze Leben dermaßen auf den Kopf stellen würde, dass er nur in allerhöchster Not beschlossen werden sollte.

 

 

 

Ich plädiere dafür, soweit wie möglich die Heimarbeit zu fördern und generell die Mobilität runterfahren.
All das stoppt den Virus nicht, vermindert aber seine schnelle Ausbreitung.

 

 

 

Wir werden mit diesem Virus leben müssen, aber wir können ihn eindämmen.
Dafür müssen wir reagieren.

 

Wahrscheinlich werden wir bis zum Jahresende über 70% infizierte Menschen in Dland haben. Weltweit vielleicht sogar mehr.

 

Aber bei vielen infizierten Menschen bilden sich Antikörper, irgendwann wird es Medikamente geben und auch ein Impfstoff ist nicht unwahrscheinlich.

 

Dann ist Corona nicht mehr gefährlich, sondern ähnlich der jährlichen Grippe (naja, ungefährlich ist die ja auch nicht…) einzuordnen.

 

 

 

Mein Fazit:

 

Keine Panik, aber generell herunterfahren.

 

Und Händewaschen nicht vergessen!

 

 

 

Natürlich haben wir persönlich Probleme und Überlegungen im Zusammenleben mit der Schwiegermutter, die an Alzheimer erkrankt ist.

 

Wir werden sie ab morgen aus der Tagespflege herausnehmen und unsere Einkäufe nicht mehr mit ihr zusammen machen.

 

Sie liebt die Abwechslung der Tagespflege und mag generell jede Beschäftigung und Action, aber sie ist über 80 Jahre alt und muss die nächste Zeit mit Spaziergängen und Rikscha Fahrten auskommen.
Das Risiko ist uns zu groß.

 

Und wir bekommen wohl bald wirklich (Ehrlich! Ich schwör!) ein Toilettenpapierproblem:
Ihre Demenz äußert sich unter anderem darin, dass sie andauernd, wenn unbeaufsichtigt, Toilettenpapier hortet und versteckt.
Jeden Morgen finden wir abgerollte Streifen zwischen den Heizungslamellen, in ihrer Pants und überall dort, wo wir nicht mit rechnen.

 

Auch wenn wir fast alles abschließen und mehrmals nachts kontrollieren, einen mobilen Menschen hat man nie völlig im Griff. Und will man ja auch gar nicht unter vollständiger Kontrolle haben.

 

Trotzdem: Es nervte mich schon, dass ich heute erst im dritten Supermarkt Toilettenpapier kaufen konnte. Und dann auch noch das Problem hatte, dass ich mich plötzlich als Hamsterer fühlte, obwohl ich nur eine Großpackung kaufte.

 

 

 

Ihr merkt, ich schwanke in meinen Einschätzungen und Reaktionen.

 

Ich mag keine Panik, aber ich will auch nicht so tun, als wäre das alles ja nichts.

 

Würde es nur um mich gehen wäre ich gelassen, würde mich über die Konzertabsagen ärgern und fluchen, weil mein geliebter Fußball leidet.

 

Es geht nicht nur um ich. Ich habe Teilverantwortung für eine Frau über 80 Jahre und ich liebe trotz allem diese Welt und die Menschen, die mit dieser Pandemie klarkommen müssen.

 

Keine Panik, Händewaschen, aber bitte auch nicht so tun, als ob das alles ein Fliegenschiss wäre!
Ist es nämlich nicht, da bin ich sicher.

 

Aber es kann zum geschichtlichen Fliegenschiss werden, wenn wir ne kurze Zeit eben einfach mal runterfahren.

 

 

 

Alles nicht neu, was ich hier schreibe.

 

Just my thoughts.

 

Und meine Schlussfolgerungen.

 

Findet eure eigenen und handelt danach…

 

 

 

Keine Umarmung, nur ein WinkeWinke!

 

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Jurgenio Stringer (Dienstag, 10 März 2020 22:05)

    Sehr unkompliziert erläutert