News from the front: Januar 2020+1:

2020+1 ist schon dem ersten Monat auf der Verliererspur und sollte sich verpissen.

 

Macht es aber nicht und es bleiben noch 11 Monate und ich frage mich, was da noch alles kommen wird. Vorhandene Seuchen bleiben, neue Scheiße kommt hinzu, Besserung ist noch nicht in Sicht.

 

Fuck!

 

Scheiße!

 

Kann denn nicht mal alles wenigstens halbwegs ruhig bleiben?

 

 

 

Außerhalb unserer kleinfamiliären Blase hören wir von Katastrophen im familiären und privaten Umkreis.
Stichworte: Corona, Quarantäne, Gehirntumor, Alzheimer, Lebenskrise, Organversagen.

 

 

 

Dann sind dann noch die angeblichen Freund*innen, die es sich nicht verkneifen können, blöde Ratschläge zu erteilen. Ich zitiere mal aus einer What’sApp-Nachricht an meine Frau:

 

„Dass du deine Mutter und deinen Mann impfen lässt ist inakzeptabel. Mit seiner Vorerkrankung und der COPD solltest du mit deinem Mann euer Leben so lang wie möglich genießen und nicht unnötig einem Impfrisiko ausgesetzt werden.“

 

Hmm…

 

Es stimmt: Wir haben Claudias Mutter „impfen lassen“. Mit ihrem Alzheimer kann sie das nicht mehr selbst entscheiden. Und sie ist 81 Jahre alt. Ihre Tagespflege arbeitet hervorragend und wir waren froh, dass eine schnelle Impfung möglich war. Besser, als ein langer Todeskampf, auch wenn die Impfnachwirkungen (Müdigkeit, leichtes Unwohlgefühl) eine Woche andauern und so von uns nicht erwartet wurden.

 

Bei mir sieht das schon anders aus. Ich entscheide selbst und meine Claudia lässt mich nicht impfen. Ich bin da schon sauer wegen der Formulierung.

 

Ich lasse mich impfen sobald ich dran komme. Das dauert noch.

 

Ich wurde schon beatmet, hatte ein Tracheostoma, kenne Intensivstationen. Das will ich nicht mehr und die Impfung könnte das verhindern.

 

Außerdem habe ich die Corona-Scheiße satt und habe n bisschen Hoffnung bei den Impfungen.

 

Es ist mein Ding.

 

Nicht Claudia lässt mich impfen (by the way: Obwohl sie eine Alzheimer-Patientin betreut gehört sie zur letzten Gruppe und wird wohl erst im Sommer die Möglichkeit haben sich zu entscheiden), ich entscheide das.

 

Dann ist da noch dieses Wort „inakzeptabel“ und ehrlich gesagt bin ich da steil gegangen:

 

Egal, ob Menschen sich impfen lassen oder nicht – es ist ihre Entscheidung!

 

Und beide Entscheidungen sind okay.

 

Inakzeptabel ist in diesem Zusammenhang nur das Wort „inakzeptabel“.

 

 

 

Ich bin gegen eine Impfpflicht, auch wenn sie vernünftig erscheinen mag.

 

Ich bin gegen eine verordnete Impfauskunft (Impfpass) und gegen Erleichterungen der Rezessionen für geimpfte Menschen.

 

Ich bin für die möglichst schnelle Möglichkeit, flächendeckend so viele Menschen wie möglich zu impfen.

 

Ich habe keine Ahnung, ob das wirkt.

 

Aber ich hoffe.

 

Genug zu der Scheiße, wir haben den Kontakt zu einer Bekannten oder Freundin abgebrochen.

 

 

 

Unsere Hunde sind beide wahrscheinlich über elf Jahre alt. So genau weiß man das bei Hunden aus dem Tierschutz ja nie.

 

Dushka zeigte eindeutig Alterserscheinungen und wir machen uns Sorgen.

 

Sie bricht öfters mit den Pfoten ein, will keine längeren Spaziergänge mehr und schläft sehr viel.

 

Zusätzlich wirkt sie öfters verwirrt.

 

Scheiße. Aber so ist das Leben.

 

Noch scheint sie es zu genießen.

 

Aron hingegen bleibt unser Rüpelrüde. Bellt andere Hunde, Menschen und alles Mögliche an, ist aber zuhause der liebste Hund überhaupt.

 

Mittlerweile kommt er jede Nacht zu uns ins Bett.

 

Wir lassen ihn, wer weiß, wie lange das noch so geht.

 

 

 

Sowohl Claudia als auch ihre Mutter schwächeln öfters. Winter, da ist das so. Jetzt keine Einzelheiten.

 

 

 

Und ich?

 

Mein rechter Ellbogen schmerzt, mein Tennisarm ist wohl ein Mausarm, mein Nacken schmerzt, das ist chronisch, meine Schultern sind unbrauchbar, ist so. Mein linkes Knie ist seit dem ersten Schneetag geprellt, da Aron mich doch mal wieder umgerissen hat.

 

Alles Kleinkram.

 

Ärgerlich und blöd wird es im Kiefer- und Mundbereich.

 

Da ist es jetzt wohl so langsam vorbei.

 

Im Unterkiefer hat sich ein Implantat gelöst, mein Knochen ist so mürbe, dass ein neuer Kieferaufbau unrealistisch ist und damit habe ich verloren.

 

Im Oberkiefer hielt (hält) die Prothese nur mit massiver Haftcreme, natürlich bei der Verdauung im Mundbereich äußerst contraproduktiv.

 

Fazit: Ich esse noch solange ich kann. Im Laufe des Jahres werde ich auf passierte Nahrung umsteigen müssen.

 

Ich werde wieder Fresubin als Zusatznahrung brauchen und demnächst kämpfen, dass die Kasse das übernimmt. Das Zeug ist schweineteuer, aber mein BMI von 17,8 ist da ein überzeugendes Argument.

 

Und ich muss mich endgültig auf eine Kiefer- und Prothesenlose Artikulation einstellen.

 

Tut weh, hatte ich aber schon und damit lässt sich leben.

 

 

 

Ach ja, zweimal mussten wir unseren Dachdecker kommen lassen, da es durchregnete. Zum Glück kamen die schnell und waren äußerst fair bei der Rechnungssumme. Blöderweise hatte ich vorher versucht, die Dachziegel selber auszutauschen. Zwei Stunden wirkte ich auf dem Dach bevor ich meine Frau bat, doch den Dachdecker anzurufen. Der kriegte das in zehn Minuten hin. Und ich hatte einen zweitägigen fürchterlichen Muskelkater…

 

 

 

Unseren Gartenzaun hat der letzte „Sturm“ zerlegt. Eigentlich müsste ich da sofort dran, damit unsere Hunde wieder allein in den Garten dürfen.

 

Wetter- und körperlichbedingt habe ich das die letzten zehn Tage aber immer wieder verschoben.

 

Der Zaun und der Beginn der Gartenarbeit (und da steht viel an und ich freue mich drauf!)  beginnt Mitte Februar.

 

Und mein Baumarkt wird sich freuen, mich als Stammkunden wieder zu haben.

 

 

 

Berufsmäßig habe ich Glück:

 

Ein Erwerbsminderungsrentner und Krüppel braucht da gar nix leisten. Außer zu überleben.

 

Und ein Schriftsteller, Dichter, Blogger, whatever, … hat zwar auch Terminvorgaben und Erfolgsdruck und selbst gesetzte Zwänge, er kann sich aber auch darüber hinwegsetzen und dann liefern, wenn er in der Lage dazu ist.

 

Insofern ist alles im grünen Bereich und ich lasse mich einfach nicht stressen.

 

Läuft im Moment nicht. Ist so. What’s the fuck!

 

 

 

Wir leben in Pandemie-Zeiten.
Die meisten von uns haben bisher überlebt und werden überleben.
Die Gesellschaft und gerade die kulturellen und subkulturellen Szenen werden fürchterlich Federn lassen, bluten und vielleicht sogar ausbluten.

 

Ich weiß es nicht, bzw. ich weiß zu wenig, um endgültige Urteile oder Forderungen zu stellen.

 

Ich weiß aber, dass ich keinen Bock auf diese absolutistische Schwarz-Weiß-Malerei habe.

 

Für mich hat zum Beispiel Jens Spahn auf vollster Linie versagt.
Das fing mit diesem Video an, wo ihm erklärt werden musste, wie eine Maske zu tragen ist. Ging weiter mit einem Auftritt in einem übervollen Aufzug und endet momentan mit dem völligen Impfdesaster.

 

Aber ich glaube, kein*e Politiker*in hätte jetzt nicht versagt:

 

Diese Pest war vor zwei Jahren unvorstellbar und ist eine völlig neue Herausforderung.

 

Für alle.

 

 

 

Das Ding hier ist lang. Ich habe mich auch schon lange nicht mehr gemeldet. Und weiß nicht, ab wann ich demnächst wieder öfters an der Tastatur sitze.

 

Und wenn, dann wartet da noch ein Lyrikband, den ich eigentlich schon Anfang Januar liefern wollte, zwei Prosaprojekte, an denen ich mich abarbeite und seit heute dann noch eine neue Idee…

 

 

 

Und übAhaupt.

 

 

 

Bis demnäxt…

 

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